Zum ersten Mal wurde in Hamburg der Young Women in Public Affairs Award (YWPA) ausgeschrieben. Mit der Auszeichnung sollen junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren geehrt werden, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich und gemeinnützig engagieren. Initiator sind die sechs Hamburger Clubs von Zonta International, einem weltweit agierenden Zusammenschluss von Frauen in verantwortlichen Positionen, die sich für die Lebenssituation und Rechte der Frauen, wo immer es geboten scheint, einsetzen. Hiltrud Kneuer, ehemalige Schulleiterin der Stadtteilschule Veddel, engagiert sich im Zonta-Club Hamburg-Alster: „Wir sind überzeugt, dass es viele Hamburger Schülerinnen gibt, die es verdienen, für ihr Engagement ausgezeichnet zu werden", sagt sie.
Möglichkeiten, sich zu engagieren, gebe es viele. Kneuer: „Schülerinnen können in Gremien der Schülervertretung, in Arbeitsgemeinschaften oder in Sportvereinen Verantwortung übernehmen." Kneuer hofft, dass sich viele junge Hamburgerinnen beteiligen werden.
Seit 1990 vergibt Zonta International den Young Women in Public Affairs Award. Bewerben können sich nicht nur Schülerinnen, sondern auch Auszubildende, Berufstätige oder Studentinnen. Der Award soll die bisherige Arbeit der Preisträgerin würdigen und dazu motivieren, sich mit der Stellung der Frau im eigenen Land und in der Welt auseinanderzusetzen und eine verantwortliche Stellung im öffentlichen Leben anzustreben.
Eine Jury aus erfolgreichen Frauen unterschiedlicher Professionen, haben in einer Matinee am 27. Februar die erste Preisträgerin Hamburgs gekürt. Der Award beschert der Gewinnerin nicht nur ein Preisgeld von 500 Euro, sondern öffnet der jungen Frau gleichzeitig die Tür in das gut ausgebaute internationale Netzwerk von Zonta, über das Kontakte für Praktika oder Auslandsaufenthalte geknüpft werden können:
Die knapp 18 jährige Oberstufenschülerin Carolina Glüer des Lise-Meitner-Gymnasiums hat nicht nur konkrete Vorstellungen für ihre Lebensplanung: Sie hat bereits jetzt an unterschiedlichen Stellen Führungsaufgaben übernommen. Um Einfluss nehmen zu können, arbeitet sie maßgeblich im KreisschülerInnenrat und im SchulsprecherInnen-Team an der Gestaltung des Schullebens mit.
Außerdem ist sie aktiv in der kirchlichen Jugendarbeit, wo sie u. a. evangelische Jugendgruppen leitet. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist der christlich-muslimische Austausch.
Ein besonderes Anliegen ist ihr die Frauenförderung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Fächer). Frauen haben hier einen erheblichen Nachholbedarf. Carolina ist davon überzeugt, dass Frauen am ehesten durch eine qualifizierte Ausbildung ein selbstbestimmtes Leben führen können. Es überrascht nicht, dass sie selbst Astrophysik studieren möchte.
Carolina erhielt am Sonntag, dem 27. 2.2022, die Siegerurkunde des Wettbewerbs Young Women in Public Affairs und das Preisgeld von 500 €. Gestiftet haben diesen Preis Hamburger Zonta Clubs. Zonta international ist eine führende, weltweit agierende Service-Organisation berufstätiger Frauen, welche benachteiligte Frauen unterstützt, begabte Frauen fördert und für die Rechte von Frauen in aller Welt eintritt.
Die Preisträgerin hat sich für die nächste Runde dieses weltweit ausgeschriebenen Awards auf europäischer Ebene qualifiziert.
Neben der Preisträgerin wurden 4 weitere Finalistinnen feierlich gewürdigt.
Eine der Jurorinnen ist die Infektiologin Prof. Dr. Marylyn Addo, die die jungen Frauen in ihrer Grußbotschaft ermutigt, ihre „vielseitigen Talente auszuspielen".
Susanne Grell, Präsidentin des ZC HH-Hanse sagte: „Es kann nur eine Siegerin geben. Doch schon allein mit der Bewerbung in die Auswahl zu kommen, ist eine beachtliche Leistung."
Hiltrud Kneuer, Past-Präsidentin des ZC HH-Alster hob in ihrer Würdigung hervor: „Alle Finalistinnen haben beeindruckende Beispiele ihrer Sozial- und Führungskompetenz dargestellt. Solche Frauen brauchen wir, um die Gleichstellung von Frauen weltweit zu erreichen."
Die HH Zonta Clubs werden auch diesen jungen Frauen – zwei Oberstufenschülerinnen vom Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg, eine von der Stadtteilschule Bramfeld sowie eine Auszubildende beim SV Bergstedt - mit ihrem weltweiten Netzwerk zur Verfügung stehen und sie auf ihrem Weg begleiten.