PROJEKTE UND EREIGNISSE 2009
Zonta Quartett Treffen am 8. März 2009
"Wo stehen wir Frauen heute?" lautete der Titel des fesselnden Vortrags von Seyran Ateş. Ein Thema, das den Hamburgern nach einem schrecklichen Ehrenmord in einer afghanischen Familie, dem wenig später ein viel beachtetes Gerichtsurteil folgte, besonders am Herzen lag.
Die 1963 in Istanbul geborene Seyran Ateş lebt in Berlin, wo sie seit 1997 als selbstständige Rechtsanwältin für die Rechte der Frauen eintritt. Nach einem tätlichen Angriff und andauernder Bedrohungen hat sie sich vor allem auf Beratungen und das Schreiben von Büchern konzentriert. So schildert sie in ihrer Autobiographie das Leben vieler türkischer MigrantInnen in Deutschland beginnend bei der Generation ihrer Großeltern bis heute.
In der „Der Multikulti-Irrtum" steht das Zusammenleben von Deutschen und „Zugewanderten" im Mittelpunkt. Die Autorin plädiert für die Bezeichnung „Deutschländer" an Stelle von „Menschen mit Migrationshintergrund", thematisiert Zwangsheirat, Ehrenmorde, Jungfrauenwahn und andere Problematiken auch aus feministischer Sicht. Seyran Ateş Forderung: Ein Bundesministerium für Integrations-, Einwanderungs- und Einbürgerungsangelegenheiten. Als Menschenrechtsaktivistin hat sie stets die Frauenrechte im Blick. Für Ihren Einsatz insbesondere für muslimische Migrantinnen hat Seyran Ateş seit 2004 viele Auszeichnungen erhalten.
Trainingscenter für junge Frauen, Berufsbildung Süd-West, in der Thedestraße (Altona)
Platzhalter Bild Thedestraße
Dank der großzügigen Unterstützung der Schauspielerin Eva Mattes, konnte der Zonta-Club Hamburg eine Benefizlesung in der Aula der Bucerius Law School im Mai 2009 veranstalten. Der gesamte Erlös dieses berührenden Abends kam der Arbeit des Trainingscenter für junge Frauen, Berufsbildung Süd-West, in der Thedestraße (Altona) zugute.
Ziel dieser Einrichtung war die auf Selbstorganisation gerichtete Förderung von Mädchen aus sozialen Brennpunkten. Als Tageseinrichtung ermöglichte es Schulabbrecherinnen, sich wieder in eine öffentliche Schule einzugliedern. Mädchen und alleinerziehenden Frauen, die aufgrund ihrer Defizite in der freien Wirtschaft nur schwer eine Lehrstelle finden, konnten eine staatlich anerkannte Berufsausbildung in Hauswirtschaft, Maßschneiderei und Friseurhandwerk abschließen. Inzwischen wurde diese Institution als reine Mädchen-Ausbildungsstätte aufgelöst.