Frauen und Mädchen sind in aller Welt Opfer von Gewalt – auch in Deutschland: Nach einer WHO- Studie aus dem Jahr 2013 erleben weltweit 35 Prozent aller Frauen körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt in ihrer Partnerschaft oder durch ihnen nahestehende Personen. Dabei wird Gewalt oft im vertrauten Umfeld ausgeübt. In Deutschland sind in 2016 laut Bundeskriminalamt (BKA) bei rund 15.000 Straftaten von sexualisierter Gewalt 93 Prozent der Opfer Frauen. Mehr als jede zweite erfasste Tat (58,1 Prozent) wurde von Verwandten oder näheren Bekannten ausgeübt.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der am weitesten verbreiteten Verletzungen der Frauenrechte. Sie umfasst viele Formen von Gewalt: z.B. häusliche Gewalt, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Zwangsheirat und Kinderehe, Genitalverstümmelung, Stalking, Zwangsprostitution, sexuelle Belästigung. Mit unserer Kampagne ZONTA says NO wollen wir auf diese gravierende Menschenrechtsverletzung aufmerksam machen und die Menschen wachrütteln. Und wir wollen die betroffenen Frauen und Mädchen ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen und sich zur Wehr zu setzen, Beratungsstellen aufzusuchen und Hilfe anzunehmen. Viele Opfer schweigen aus Scham oder aus Angst vor weiterer Gewalt oder in dem Glauben, dass sie nicht zu ihrem Recht kommen. Sogenannte „Dunkelfeldstudien" belegen, dass die Dunkelziffer bei Straftaten von sexualisierter Gewalt erheblich höher ist. In Niedersachsen wurden 2014 beispielsweise nur 7 Prozent der Sexualstraftaten angezeigt, aber 94 Prozent der Autodiebstähle.
Mit der Farbe Orange sagen wir gemeinsam Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen und setzen damit ein sichtbares Zeichen wie viele andere Städte weltweit. Orange als leuchtende und positive strahlende Farbe – als Symbol für eine Zukunft frei von Gewalt gegen Mädchen und Frauen.
„Orange your City" ist eine Aktion von UN Women. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt. Die Kampagne „16 Days of Activism Against Gender-Based Violence" wurde 1991 vom Women's Global Leadership Institute ins Leben gerufen. Sie beginnt jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, und endet am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. 2016 startete die Aktion „Färbe die Welt orange: Hilf uns, Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu beenden". Während der „16 Days of Activism Against Gender-Based Violence" finden weltweit unterschiedliche Veranstaltungen statt. Gebäude und Wahrzeichen werden rund um die Erde in Orange getaucht.
Die Aktion ZONTA says NO wird sich in den kommenden beiden Jahren mit dem Thema Kinderehen und Zwangsehen auseinandersetzen, einem Thema, das zu den gravierendsten Menschenrechtsverletzungen zählt und überall auf der Welt auftritt. 15 Millionen Mädchen weltweit sind jährlich Kinderehen ausgesetzt mit weitreichenden physischen und psychischen Folgen. Kinder– und Zwangsehen sind eine Form von sexualisierter Gewalt. Zu frühe Schwangerschaften bergen ein erhebliches gesundheitliches Risiko, Kinderehen isolieren die Mädchen, zwingen sie oftmals in den engen Kreis der Familien, wo sie häufig Gewalt und Misshandlungen ausgesetzt sind. Oft wird ihnen der Zugang zu Bildung verwehrt. In der Konsequenz bedeutet die Frühverheiratung, dass den viel zu jungen Mädchen und Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung und eine freie Wahl des Partners verwehrt wird, also Grundrechte, die laut der UN Menschenrechtskonvention allen Frauen und Mädchen weltweit zustehen.
ZONTA International unterstützt finanziell ein groß angelegtes Projekt von UNICEF, das zum Ziel hat, Kinderehen zu beenden, u.a. durch die Stärkung der Gesundheits-, Bildungs-, Kinderschutz- und Sozialschutzsysteme in den am stärksten betroffenen Ländern, durch die Verbesserung des Zugangs zu Bildung für Mädchen und auf der politischen Ebene durch Förderung von Rechten von Mädchen durch Gesetze und Richtlinien. Mehr Informationen unter: Zonta International Kinderehe Projektbeschreibung.