"Systeme werden nicht von denen verändert, die sie geschaffen haben“
Moderation: Zontian Heidrun Twesten
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(c)Susanne Baumann/Picture Press/ddp
Katja Kraus ist Mitgründerin und Co-Geschäftsführerin bei TEA Think.Act.Effect, und Managing Partner von Jung von Matt Sports. Nach einer beeindruckenden Karriere als Fußball-Torhüterin in der Bundesliga und der Nationalmanschaft, wurde sie 2003 das erste (und bis vor kurzer Zeit einzige) weibliche Vorstandsmitglied in einem deutschen Bundesliga-Fußballverein (Vorstandsmitglied für die Bereiche Marketing und Kommunikation beim HSV bis 2011). Von 2014 bis 2019 war sie Aufsichtsrätin bei adidas.
Unsere Moderatorin Heidrun Twesten führt mit Katja Kraus ein lebendiges Gespräch entlang der Themen Gleichberechtigung, Quote, Gesellschaft, Führung und Zukunft. In ihrem ungewöhnlichen Werdegang hat Katja Kraus Erfolge und Misserfolge, sowie einiges an Widerstand erlebt. Sie ist davon überzeugt, dass Diversität in Unternehmen keine „Wahl-Entscheidung“ ist, sondern ein Wettbewerbsvorteil und ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zukunft. Diversität muss im Unternehmen aktiv von oben nach unten gefördert werden. Frauen müssen dezidiert in den Führungsetagen eingeladen, und attraktive Rahmenbedingungen für sie geschaffen werden. Die Selbstverpflichtung der Unternehmen, die Zahl von Frauen in Vorständen zu erhöhen, funktioniert allerdings nicht. Katja Kraus ist deshalb neben Janine Kugel eine der einflussreichen Frauen, die mit dem Hashtag „#ich will“ das Gesetzesvorhaben zur gesetzlichen Quote versuchen voranzubringen.
Katja Kraus freut sich auch über Fragen zum ihrem Herzensthema Fußball. Aus ihrer Sicht steht der Fußball-Betrieb zum ersten Mal in einer vehementen Krise mit unsicherem Ausgang. Diese Krise wurde in Corona-Zeiten besonders deutlich. Verhaltensweisen in der Freizeit haben sich verändert: E-sport und Gaming sind eine starke Konkurrenz zum Fußball geworden. Außerdem hat sich der Fußballbetrieb aus der Gesellschaft entfernt, und bietet keine Wertorientierung mehr. Aus ihrer Sicht braucht der Fußball eine radikale Umkehr, wie z.B. Verfolgen von ESG Zielen, nachhaltiges Wirtschaften und die Überarbeitung ihrer Governance-Strukturen.